Elemente/Implementierung PJplus 2.0
Die Elemente von PJplus 2.0
Mentoring
Jede/r PJler/in erhält einen individuellen Mentor/in zu Beginn jeden Tertials, der eine gute Betreuung sicherstellt. Ein Mentor agiert als kontinuierlicher Lernbegleiter und persönlicher Ansprechpartner für den PJ-ler bei möglichen Problemen.
Die Person des Mentors sollte während des gesamten Tertials für den Studierenden identisch und selbst idealerweise Facharzt bzw. fortgeschrittener Assistenzarzt sein. Er begleitet den Studierenden in seinem Lernprozess in besonderem Maße (u.a. Festlegen der Lernziele), ist berufliches Vorbild und befähigt den Studierenden zu einer selbstständigen ärztlichen Tätigkeit (im PJ - selbstverständlich nur unter ständiger Supervision). Die Zuordnung des Studierenden zum Arbeitsbereich des Mentors ist wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich. Voraussetzungen für Mentoren ist eine empathische, offene und wertschätzende Haltung sowie Kommunikation (u.a. Feedback) und - wenn möglich - vorhandene Erfahrungen im Umgang mit Studierenden/PJ-lern auf Station.
Im Rahmen des Mentorings sollten für eine gute Betreuung und zur Kontrolle der Lernzielerreichung mindestens die folgenden 3 Gespräche geführt werden:
- Erstgesspräch (1-2.Tag nach Dienstbeginn des PJ-lers)
- Gespräch nach etwa der Hälfte des Tertials (Zwischenevaluation nach ca. 8 Wochen)
- Abschlußgespräch (Tertialevaluation)
Für die Gespräche ist es wichtig, dass ausreichend Zeit eingeplant wird (30-60 Min.) und das Gespräch in einem seperaten Raum unter 4-Augen geführt wird, um eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre aufbauen zu können und alle relevanten Punkte in Ruhe mit dem PJ-ler besprechen zu können.
Eine umfassende Checkliste mit den Inhalten für die Mentoringgespräche finden Sie im PJ plus 2.0 Handbuch auf S. 39.
Der Mentor sollte den Studierenden am ersten Tag begrüßen, mit den örtlichen Gegebenheiten sowie den Abläufen vertraut machen. Im einführenden Gespräch (Erstgespräch) werden u.a. gegenseitige Erwartungen und Lernziele festgelegt und schriftlich im Logbuch festgehalten.
Das zweite Gespräch - nach der Hälfte des Tertials - dient der Zwischenevaluation und Überprüfung, ob die individuellen Lernziele (bzw. die im Logbuch festgelegten) bereits erreicht wurden oder was noch nötig ist, damit diese erreicht werden. Zudem dient das Gespräch dazu, herauszufinden, ob sich der PJ-ler gut auf der Station integriert hat und ob die Arbeitbelastung angemessen ist. Weiterhin sollte der PJ-ler offen Kritik und Probleme äußern können.
Das Abschlußgespräch dient der Evaluation des gesamten Tertials und ob alle Lernziele erreicht wurden.Der Mentor kann den PJ-ler ebenfalls um ein Feedback zu seinem Mentoring befragen und wie der PJ-ler seine Zufriedenheit mit dem PJ-Tertial und auf Station einschätzt.
Die Gespräche zu Beginn, Mitte und Ende des Tertials können anhand eines Mentoringbogens kurz dokumentiert werden (relevant für LeistungsOrientierte Mittel).
Folgende Dokumente sind hilfreich für die Einführung und Umsetzung des Mentorings. Die Gesprächsprotokolle enthalten die wichtigsten Punkte, welche in dem jeweiligen Gespräch besprochen werden sollten:
- Mentoring-Gesprächsprotokoll
- Mentoring-Gesprächsprotokoll Formular (prinzipiell können alle Felder befüllt werden, ggf. lohnt sich hier eine Vorabeingabe der Klinikinformationen für die Druckversion)
Mentorenevaluation (fakultativ)
- Mentoren-Evaluation (MCTQ): Legen Sie diesen Evaluationsbogen am Ende des PJ-Tertials Ihrem PJler vor, falls Sie ein anonymes Feedback wünschen. Der Bogen kann im Studiendekanat abgegegeben werden. Sobald eine ausreichende Anzahl an Evaluationsbögen zurück gekommen ist, erhalten Sie eine Rückmeldung.
Hier finden Sie ein Schulungsvideo zum Thema Mentoring. Im Folgenden sehen Sie ein beispielhaft geführtes Erstgespräch eines Mentors mit einem PJ-ler.
Dieses Video finden Sie auch im Downloadbereich .
Mini Clinical Evaluation Exercise (Mini-CEX)
Regelmäßige Aufgaben, Übungen und Tests wirken sich positiv auf das Lernverhalten aus, da die PJ-Studierenden so ein direktes Feedback zu ihrem aktuellen IST-Lernstand erhalten. Dieser IST-Lernstand kann dann mit dem zu erreichenden SOLL-Lernstand im Logbuch abgeglichen und mögliche Maßnahmen abgeleitet werden. Daher ist es wichtig, Lernziele, Lehrveranstaltungen mit Anreizen zum Selbststudium zu verbinden, um einen kontinuierlichen Kompetenzgewinn zu fördern. Leistungsüberprüfungen werden dabei nicht als Selektionskriterium im Studienfortschritt betrachtet, sondern als Spiegel für den jeweiligen Leistungsstand. Dabei geht es nicht vorrangig darum, Defizite aufzuzeigen und Missverständnisse zu korrigieren, sondern auch festzustellen, was schon gut läuft und welches Verhalten und Kompetenzen (Untersuchungstechniken o.ä.) so weitergeführt und gefördert werden können. Dies kann und soll die Studierenden in ihrem Lernprozess motivieren. Daher werden im Rahmen des Programms PJ plus 2.0 formative Prüfungen (Prüfungen mit Feedback statt Benotung), sogenannte Mini-CEX (Mini Clinical Evaluation Exercise) durchgeführt. Zur Vermeidung einmaliger Lernspitzen werden diese gleichmäßig über das gesamte PJ-Tertial verteilt.
Ein Mini-CEX hat das Ziel, den Studierenden z. B. bei einer üblichen Patientenuntersuchung/Anamnese für 10-15 Minuten zu beobachten und anschließend ein konkretes Feedback zu geben. Mittels eines vorgegebenen Mini-CEX-Bogens kann der Supervisor strukturiert die Leistungen des Studierenden beurteilen. Im direkten Anschluss erfolgt eine verbale Auswertung der Beobachtung. Dazu gehören konkrete Hinweise zur Verbesserung dargebotener Fähigkeiten, zur Fehlervermeidung, sowie Lob zur Schaffung von Sicherheit bei gutem und korrektem Verhalten. Weiterhin wichtig für den Lernfortschritt ist die Festlegung von weiteren individuellen Lernzielen gemeinsam mit dem Studierenden.
Die Prüfungen sollten von verschiedenen (ärzlichen) Kollegen und in möglichst vielen unterschiedlichen Situationen abgenommen werden, um die Aussagen zu objektivieren und die Reliabilität zu erhöhen. Es werden vor allem klinisch-praktische Kompetenzen (Anamnese, körperliche Untersuchungen), aber auch der Umgang mit dem Patienten (Kommunikation, Gesprächsführung, Empathie) und die Arbeitsorganisation (Entscheidungsfähigkeit, Effektivität, Stringenz) geprüft. Bei guter Organisation eines Mini-CEX kann die Prüfung in den normalen Stationsablauf, z. B. im Rahmen einer Visite, problemlos integriert werden. Alternativ können die in der Regel täglich erfolgenden Patientenvorstellungen im Rahmen eines Mini-CEX bewertet werden. Mit Hilfe des formativen Feedbacks wird ein unmittelbarer Lerneffekt durch Reflexion über die Kompetenzen der PJ-ler und den IST-Lernstand ermöglicht.
Folgende Dokumente sind hilfreich bei der Einführung von Mini-CEX:
- Mini-CEX-Protokoll
- Mini-CEX-Protokollformular (prinzipiell können alle Felder befüllt werden, ggf. lohnt sich hier eine Vorabeingabe der Klinikinformationen für die Druckversion)
Ein Schulungsvideo zum Thema Mini-CEX finden Sie hier sowie im Downloadbereich.
PJ-Wegweiser
Der PJ-Wegweiser ist eine kompakte Informationsbroschüre, die dem PJ-ler einen umfassenden Einblick in die zukünftige Ausbildungseinrichtung im bevorstehenden Tertial gibt. Ergänzend zum durch die ÄAppO vorgeschriebenen Logbuch enthält der PJ-Wegweiser gebündelte, formale und organisatorische Hinweise und Informationen: Vorgestellt werden neben den allgemeinen Regularien für das PJ am UKJ und seinen Lehrkrankenhäusern, die individuellen Besonderheiten der betreffenden Klinik und ihrer Abteilungen. Erarbeitet wird der Wegweiser vom PJ-Koordinator der betreffenden Klinik unter Mithilfe der PJ-plus 2.0 Koordination im Studiendekanat. Vor jedem Tertialbeginn sollte der Wegweiser auf Änderungsbedarf überprüft und notwendige Änderungen/Anpassungen den PJ-plus Koordinatoren mitgeteilt werden.
Inhalte des PJ-Wegweisers:
- Willkommensgruß
- Hinweise zu Arbeitszeiten, (Wochenend-) Diensten
- Regelungen für Selbststudium und andere Veranstaltungen (klinikinterne Weiterbildungen, PJ-Seminare, Kurse, Kongresse etc.)
- Rotationsangebote und entsprechende Erläuterungen
- Aufbau und die Organisation der Klinik mit ihren verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitern
- Darstellung des Stationsablaufs (mit allen Veranstaltungen wie Visiten, Dienstübergaben, Besprechungen etc.)
- Liste wichtiger Ansprechpartner (u.a PJ-Ansprechpartner) Hinweise zum selbstständigen Lernen: Wie wird das in den Abteilungen realisiert?
- Welche Materialien stehen dafür zur Verfügung (Bibliothek, Anschauungs- und Übungsmaterialien, Sonographiegeräte, assoziierte SkillsLab-Stationen etc.)?
- Beschreibung konkreter Arbeitsaufgaben und Verweis auf andere Lernressourcen (z.B. besonders hilfreiche Internetseiten)
Vorliegende PJ-Wegweiser bereits teilnehmender Einrichtungen finden Sie im Downloadbereich.
Schulung und Evaluation
Die Einrichtungen müssen zusätzlich an der medizindidaktischen Schulung PJplus teilnehmen und die Mentoren / Mentorinnen können sich durch die Studierenden evaluieren lassen (Details s. Implementierung).
Die Implementierung von PJplus 2.0 in Ihrem Haus
Vorbereitung
Schulungsteilnahme
Kurzbeschreibung
In diesem Angebot thematisieren die Ärztinnen und Ärzte Methoden zur Strukturierung und qualitativen Verbesserung der praktischen Aus- und Weiterbildung (z.B. im Praktischen Jahr) mittels Mentoring und arbeitsplatzbasierten Prüfungen. Außerdem werden organisatorisch-strukturelle Aspekte (u.a. Checklisten, Logbücher) vorgestellt. Zudem wird die Rolle als Lehrende/r und Lernbegleiter/in beleuchtet. Im Vordergrund stehen praktische Methoden zum strukturierten Feedback (z.B. Mentoring) und zu formativen praktischen Prüfungen (z.B. Mini Clinical Evaluation Exercise).
Zielgruppe
Dieser Fortbildungskurs richtet sich an alle lehrenden Ärzte/innen, die sich zukünftig aktiv in die Ausbildung (z.B. von PJ-Studierenden) einbringen wollen oder bereits aktiv sind und sich neue Impulse wünschen. Für Abteilungen, die ein "PJ plus" anbieten, ist die Teilnahme an diesem Angebot obligatorisch.
Umfang
Der Kurs umfasst 12 Arbeitseinheiten (AE) und gliedert sich wie folgt:
- 4 AE Selbststudium /Arbeitsaufträge online
- 8 AE Workshop in Präsenz
Angebotsfrequenz
Das Angebot findet ca. einmal pro Semester statt.
Anmeldung
- Über das DOSIS-Portal des UKJ (https://portal.dosis-jena.de/)
- Externe ohne DOSIS Zugang über die Homepage des Bereichs Medizindidaktik
Voraussetzung
Medizin-/Hochschuldidaktische Grundkenntnisse sind erwünscht (z.B. Startbolus Lehre, Crashkurs LehreLernen), aber nicht verpflichtend.
Anpassung, Einführung und Evaluation
Anpassung
- Erstellung eines PJ-Wegweisers für Ihre Klinik, eine Vorlage erhalten Sie bei den PJ plus Programmkoordinatoren
- Anpassung von Dokumenten, z.B. Mini-CEX-Bogen, Mentoring-Gesprächsprotokoll, Mentoringbogen (falls notwendig)
Einführung
- Etablierung von Mini-CEX und Mentoring im klinischen Kontext für PJ-ler
- bei Bedarf Unterstützung und Hilfestellung durch die PJ plus Programmkoordinatoren
- Bestellung von gedruckten Logbüchern für die einzelnen Bereiche über die PJ plus Programmkoordinatoren
Evaluation
- Gespräche mit den PJ plus Programmkoordinatoren über Implementierung und persönliche Evaluation von PJ plus 2.0
- Mentorenevaluation (fakultativ)
Mentoren-Evaluation (MCTQ): Legen Sie diesen Evaluationsbogen am Ende des PJ-Tertials Ihrem PJler vor, falls Sie ein anonymes Feedback wünschen. Der Bogen kann im Studiendekanat abgegegeben werden. Sobald eine ausreichende Anzahl an Evaluationsbögen zurück gekommen ist, erhalten Sie eine Rückmeldung.
- regelmäßige Überarbeitung und Aktualisierung des klinikinternen PJ Wegweisers und Rückmeldung an die PJ plus Programmkoordinatoren
Die teilnehmenden Einrichtungen
Kliniken und Institute am UKJ
Lehrkrankenhäuser des UKJ
- Klinikum Burgenlandkreis Naumburg, Klinik für Orthopädie
- Klinikum Burgenlandkreis Naumburg, Klinik für Psychische Erkrankungen
- Robert-Koch-Krankenhaus Apolda (alle Abteilungen)
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Klinik für Augenheilkunde
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Klinik für Chirurgie
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Klinik für Frauenheilkunde und Gebursthilfe
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Kliniken für Innere Medizin I und II
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
- HELIOS Klinikum Gotha, Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin
- SRH Zentralklinikum Suhl, Klinik für HNO/Plastische Operationen
- REGIOMED Klinikum Sonneberg, Gynäkologie
- REGIOMED Klinikum Sonneberg, Viszeralmedizinische Abteilung, Allgemeine- und Viszeralchirurgie
- Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Downloadbereich
Protokollvorlagen
Mentoring
- Mentoring-Gesprächsprotokoll
- Mentoring-Gesprächsprotokoll Formular (prinzipiell können alle Felder befüllt werden, ggf. lohnt sich hier eine Vorabeingabe der Klinikinformationen für die Druckversion)
Mentorenevaluation
- Mentoren-Evaluation (MCTQ): Legen Sie diesen Evaluationsbogen am Ende des PJ-Tertials Ihrem PJler vor, falls Sie ein anonymes Feedback wünschen. Der Bogen kann im Studiendekanat abgegegeben werden. Sobald eine ausreichende Anzahl an Evaluationsbögen zurück gekommen ist, erhalten Sie eine Rückmeldung.
Mini-CEX
Mini-CEX
- Mini-CEX-Protokoll
- Mini-CEX-Protokollformular (prinzipiell können alle Felder befüllt werden, ggf. lohnt sich hier eine Vorabeingabe der Klinikinformationen für die Druckversion)
PJ-Wegweiser der teilnehmenden Einrichtungen
Alle Wegweiser finden Sie gern hier.
Schulungsvideos
Im Folgenden finden Sie Erläuterungsvideos zu den Themen Mentoring und Mini-CEX.
Achtung: Insbesondere bei Verwendung des Internet Explorers kann es zu Darstellungsproblemen kommen. Verwenden Sie in diesem Fall lieber Mozilla Firefox oder speichern Sie den Film lokal (ca. 450 MB).